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Die KI-Kompetenzlücke: Mangelnde Qualifikation von Mitarbeitenden im Bereich KI hemmt Unternehmen

Die internationalen Ergebnisse hat Visier in einem Report veröffentlicht. Der folgende Beitrag gibt einen Einblick in die spezifischen Ergebnisse für den deutschen Markt.

In einer aktuellen Studie untersuchte Visier, wie wichtig Qualifikation und Weiterbildung für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen ist. Die Erkenntnis: Gerade im Bereich der neuen Technologien wie KI und Machine Learning klafft eine Lücke zwischen künftigen beruflichen Anforderungen und Kompetenzstand in den Belegschaften. Eine Lücke, die die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen bedroht und schnelles Handeln erfordert. Dies gilt insbesondere für Branchen, die aufgrund der technologischen Entwicklung einen sehr raschen Wandel erleben.

Die internationalen Ergebnisse hat Visier in einem Report veröffentlicht. Der folgende Beitrag gibt einen Einblick in die spezifischen Ergebnisse für den deutschen Markt.


In order to better understand the current state of skills training, Visier conducted a global employee survey with over 3,000 respondents in the US, Canada, the UK, and Germany.

Neue Technologien wie künstliche Intelligenz und Machine Learning haben die Fachbereichsgrenzen der IT verlassen und sind thematisch mitten in der Gesellschaft angekommen. Debattierten Fachleute gestern noch über die möglichen Chancen, Risiken und das Potenzial von generativer KI, geht es heute bereits um den ganz konkreten Einsatz von ChatGPT und anderen KI-Anwendungen in verschiedensten Lebens- und Arbeitsbereichen – bis hin zur Frage, wie sich mit künstlicher Intelligenz in Prüfungen schummeln lässt. KI hat es in die Abendnachrichten geschafft, in die Arbeitsabläufe von Studierenden und in die täglichen Routinearbeiten in den verschiedensten Berufen. Aber können wir KI?


Sind wir fit für die Zukunft?

Steigender Wettbewerbsdruck, weltpolitische Entwicklungen, Fachkräftemangel und technologischer Fortschritt verlangen deutschen Unternehmen einiges ab und treiben den Wandel in allen Branchen voran. Zwingen zu Anpassung, Innovation und ständigem Lernen und Weiterentwickeln. Ein ganz besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Bereich HR. Wie schon zur Industriellen Revolution und zum Start der Digitalisierung sind Qualifikation und Weiterbildung von Mitarbeitenden im Bereich neuer Technologien essenziell für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.

In einer internationalen Studie mit 3.000 Befragten in den USA, Kanada, Großbritannien und Deutschland ist Visier der Frage nachgegangen, wie es um die Qualifikation von Mitarbeitenden in Unternehmen eigentlich steht. Welche Skills sind hoch im Kurs? Wie bereit sind Unternehmen und Mitarbeitende, neue Technologien in ihre Arbeit zu integrieren? Wer trägt die Verantwortung für den notwendigen Kompetenzausbau? Welche Auswirkungen hat Weiterbildung auf Leistung, Zufriedenheit, Produktivität und den langfristigen Erfolg der Mitarbeitenden?


Welche Fähigkeiten Arbeitnehmenden wirklich wichtig sind

Bei deutschen Arbeitnehmenden stehen Qualifikationen und Weiterbildungsmaßnahmen ganz oben auf der Prioritätenliste. 95% aller Befragten sind der Meinung, dass die Entwicklung neuer Fähigkeiten an ihrem Arbeitsplatz wichtig ist. Das hat handfeste finanzielle Gründe: 89% sagen, dass sich diese auf ihre Verdienstmöglichkeiten auswirken. Das gilt insbesondere für Branchen mit rasanter technologischer Entwicklung wie Architektur und Ingenieurwesen (95% Zustimmung) sowie IT und Telekommunikation (94% Zustimmung). Auch das Rechtswesen (92% Zustimmung) und der Reise- und Verkehrssektor (95% Zustimmung) sehen einen engen Zusammenhang zwischen beruflicher Weiterbildung und künftigem Einkommen. 

89% der Befragten denken, dass sich Weiterbildung und Kompetenzausbau direkt auf ihre Verdienstmöglichkeiten auswirken.

Mit 94% Zustimmung ist sich die älteste Gruppe der Befragten, die 58-76-Jährigen, der Bedeutung von Weiterbildung für die Gehaltsentwicklung am stärksten bewusst. Unter den Befragten mit einer Beschäftigungsdauer von 4-5 Jahren finden ganze 99%, dass das Erlernen neuer Fähigkeiten von entscheidender Bedeutung ist. Sie befinden sich im Aufbau ihrer Karriere, ihre Ausbildung liegt bereits einige Zeit zurück, sie haben sich vielleicht schon spezialisiert, haben aber noch viele Jahre im Beruf vor sich.

Für 49% der Befragten haben technische Skills obersten Priorität. 

49% der Befragten geben an, dass technische Fähigkeiten wie Softwarekenntnisse oder Datenanalyse für ihre berufliche Entwicklung am wichtigsten sind. Aber auch weniger greifbare Fähigkeiten stehen ganz oben auf der Liste: So nennen 39% „Soft Skills" wie Kommunikation oder Teamarbeit, 35% Kreativität und 34% Führungsqualitäten. Das spiegelt andere aktuelle Studien wider, darunter die Liste der gefragtesten Fähigkeiten von LinkedIn. Auch dort wurden Kommunikationsfähigkeit, Management-Skills und Führungsqualitäten als einige der gefragtesten Fähigkeiten auf dem heutigen Arbeitsmarkt genannt.


Weiterbildung ist essenziell für die Mitarbeiterbindung – und somit Aufgabe der Unternehmen

Weiterbildung ist ein wichtiges Tool zur Mitarbeiterbindung – ein Argument, das in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel in Deutschland nicht zu unterschätzen ist. Denn: Fast die Hälfte aller Befragten (49%) sagen, dass sie sich aufgrund mangelnder Weiterbildungsangebote weniger mit ihrer Arbeit identifizieren und weniger motiviert sind. Diese Zahl ist bei jüngeren demografischen Gruppen der Generation Z und Millennials noch ausgeprägter: unter den 18-25-Jährigen stimmen 61% der Aussage zu. 

49% der Befragten sagen, mangelnde Weiterbildung sei ein Dämpfer für Motivation und Identifikation mit dem Job.

Arbeitnehmende sehen ganz klar die Unternehmen in der Verantwortung, wenn es um den Kompetenzausbau geht: 63% der Befragten sind der Meinung, dass Weiterbildungsmaßnahmen Sache der Arbeitgebenden ist. Nur 25% finden, dass Arbeitnehmende hauptsächlich selbst dafür verantwortlich sind, auf dem Laufenden zu bleiben.

63% der Befragten sind der Meinung, dass Weiterbildungsmaßnahmen Sache der Arbeitgebenden ist.

Vom Unternehmen angebotene Weiterbildungsmaßnahmen sind entsprechend für 56% der Befragten die wichtigste Ressource, gefolgt von externen Kursen (54%) sowie der Teilnahme an Konferenzen, Workshops und sonstigen Schulungsprogrammen (37%). Jeder dritte bis vierte Befragte lernt allerdings auch durch persönliche Recherche (31%), YouTube (21%) oder durch Mentoring von Freund:innen und Kolleg:innen (27%). Andere Angebote wie LinkedIn-Kurse oder TikTok spielen eine untergeordnete Rolle.


In order to better understand the current state of skills training, Visier conducted a global employee survey with over 3,000 respondents in the US, Canada, the UK, and Germany.

KI-Revolution weckt Ängste bei Arbeitnehmenden

Kein Gespräch über Kompetenzen am Arbeitsplatz wäre vollständig, ohne die Auswirkungen des rasanten Aufstiegs der generativen KI zu diskutieren. Jüngste Fortschritte wie ChatGPT haben sowohl Ängste als auch Optimismus darüber ausgelöst, wie sich KI auf die Zukunft der Arbeit auswirken wird und was dies für die Fähigkeiten bedeutet, die Arbeitnehmende jetzt und in Zukunft entwickeln müssen.

Eines ist sicher: Aufgrund der unglaublichen Geschwindigkeit des Wandels im Bereich der KI gibt es kein klares Bild davon, wie sich Arbeit, Arbeitsplätze und die Ausbildung von Fähigkeiten verändern werden. Fast die Hälfte der Befragten (45%) glaubt, dass es höchstens zwölf Monate dauern wird, bis KI-Fähigkeiten in ihrer aktuellen Position zum Einsatz kommen werden. Dies ist gleichzeitig eine Quelle der Angst und der Begeisterung.

45% der Befragten glaubt, dass in spätestens zwölf Monaten KI-Fähigkeiten in ihrer aktuellen Position zum Einsatz kommen werden.

Es gibt keine in der Studie vertretene Branche, in der nicht mindestens jede:r Vierte ernsthaft befürchtet, dass KI oder Automatisierung derzeitige im Job benötigte Fähigkeiten ersetzen könnte. Die größte Angst von KI oder Automatisierung entbehrlich gemacht werden zu können, haben Befragte aus dem Bereich Architektur, Ingenieurwesen und Bauwesen (55%), aus der IT und Telekommunikation (55%), der Bildung (54%) und der Finanzbranche (54%).


Mangelnde Erfahrung mit KI bremst Entwicklung in Unternehmen 

Nur 12% aller Befragten halten es für wichtig, sich in Sachen KI & Co. weiterzubilden.

Wenn es jedoch um den Erwerb neuer IT-Fähigkeiten für den Umgang mit KI oder maschinellem Lernen geht, halten es nur 12% aller Befragten für wichtig, sich entsprechend weiterzubilden. Das Bewusstsein dafür, wie wichtig der Umgang mit KI ist, variiert je nach Branche: 26% der Befragten aus der IT- und Telekommunikationsbranche und 23% aus der Fertigungs- und Versorgungsbranche geben an, dass Fähigkeiten im Bereich der neuen Technologien für ihr berufliches Fortkommen entscheidend sind. An zweiter Stelle folgen Befragte aus den Bereichen Kunst und Kultur (11%), Bildung (14%), Recht (15%) und Gesundheit (12%). Personalverantwortliche verpassen die Chancen, die KI bieten kann: Nur 8% der Personalverantwortlichen halten Kenntnisse über neue Technologien für wichtig.

In der Praxis sieht es noch finsterer aus: Nur 59% aller Befragten haben mit KI zumindest experimentiert oder sie sogar schon ausgiebig genutzt. Gerade einmal 13% haben erheblich Zeit damit verbracht, sich über KI-Tools zu informieren. 23% haben privat oder beruflich mit ihnen experimentiert. Weitere 23% haben mit ihnen herumgespielt, aber nicht viel darüber nachgedacht.

Nur 59% aller Befragten haben mit KI zumindest experimentiert oder sie sogar schon ausgiebig genutzt.

Es ist wichtig, dass Unternehmen erkennen, welch erhebliche Wissenslücke es hier gibt - und diese Lücke durch umfassende Schulungsprogramme und Initiativen zum Wissensaustausch schließen. Sie müssen sicherstellen, dass Mitarbeitende auf allen Ebenen effektiv zur Integration und zum verantwortungsvollen Einsatz von generativer KI im Unternehmen beitragen können. 

KI-Integration am Arbeitsplatz bietet die Möglichkeit, die Produktivität zu steigern und Zeit zu sparen. 90% derjenigen, die bereits umfassend mit KI gearbeitet oder KI privat umfassend ausprobiert haben, geben an, damit täglich 30 Minuten bis eine Stunde Zeit zu sparen. 52% sparen sogar mehr als eine Stunde. 

Auch Arbeitgebende sehen das Potenzial für effizienteres Arbeiten: 66% der befragten deutschen Führungskräfte und 65% der Unternehmerinnen und Unternehmer glauben, dass KI oder Automatisierung eine große Rolle bei der Schließung des Fachkräftemangels in Deutschland spielen wird; 50% der leitenden Angestellten denken genauso.


Wie Sie Ihre Arbeitskräfte in fünf Schritten weiterbilden können

Weiterbildung hat sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmende immense Vorteile. Aber der Weg zur Höherqualifizierung erfordert einen durchdachten Ansatz. Um zu wissen, welche Qualifikationen Sie benötigen, müssen Sie wissen, welche Fähigkeiten Sie haben und welche in Ihrem Unternehmen fehlen:

  1. Inventur der Fähigkeiten in Ihrer Organisation: Beginnen Sie damit, eine Bestandsaufnahme der in Ihrem Unternehmen bereits vorhandenen Fähigkeiten vorzunehmen. Dies wird wahrscheinlich eine Teamarbeit zwischen den Personalabteilungen, Teamleitenden und/oder Manager:innen sein. Vergessen Sie nicht, dass Ihre Mitarbeitenden möglicherweise über Fähigkeiten verfügen, die sie derzeit nicht in ihrer Arbeit einsetzen. Schauen Sie also nicht nur auf die Stellenbeschreibung. 

  2. Identifizieren Sie die Kompetenzen, die Sie demnächst verlieren werden: Ermitteln Sie, welche der derzeit in Ihrem Unternehmen vorhandenen Qualifikationen aufgrund von vorhersehbarer Fluktuation, Ruhestand, geplanter Abwesenheit und Automatisierung verloren gehen werden.

  3. Benennen Sie die Fähigkeiten, die Sie nicht haben, aber entwickeln wollen und müssen: Schauen Sie sich als Nächstes die Fähigkeiten an, die Sie derzeit brauchen und die Sie in Zukunft brauchen werden. Welche Qualifikationen müssen Sie entweder kaufen (Einstellung), ausleihen (Abordnung oder interne Versetzung) oder aufbauen (Ausbildung)? Hier ist eine Überprüfung Ihrer Unternehmensziele für die nächsten Jahre ebenso hilfreich wie eine Marktanalyse. 

  4. Bewertung der Qualifikationslücken: Vergleichen Sie die Ergebnisse aus Punkt 1 und 2 - die Fähigkeiten, die Sie haben, mit denen, die Sie verlieren werden - und erstellen Sie einen Nachfolgeplan, um wichtige Positionen zu besetzen. Vergleichen Sie Punkt 1 und 3, um einen Plan für die Umschulung und Höherqualifizierung bestehender Mitarbeitender zu erstellen.

  5. Lerninhalte auf Kompetenzlücken abstimmen: Stellen Sie die nötigen Kurse und Lerninhalte zusammen und gleichen Sie sie mit Ihren Qualifikationslücken ab. 

Die Ergebnisse des internationalen Reports können Sie hier nachlesen.

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